0.1 Magie-Storie – Charakterbeschreibung -Hintergrundgeschichte zu „Henk“

Die Wahrheit über Magie

 

Kims Gliederung

 

Hendrick – Charakter Beschreibung

 

Hendrik ist 1,82 m Groß und relativ schlank. Er trägt eine Brille hat Hellbraune Haare und ist etwas extrovertiert – ein IT Nerd, aber eher zurückhaltend und still. Er war allerdings nicht immer zurückhaltend. Vermutlich stand er die letzten Jahre zu sehr unter den Pantoffeln seiner Frau.

Eigentlich ist er durchaus selbstbewusst und Intelligent. Früher hat er gerne Rollenspiele gespielt und war mit Phil eng befreundet. Aber über sein Studium lief die Freundschaft irgendwie auseinander und während der Ehe hatten sich die beiden aus den Augen verloren, obwohl Hendrik immer genau wusste wo sein Kumpel von Früher in diesem Nerdladen Spielewelt arbeitete. Er vermisste sein früheres ich und entschied sich seinen alten Freund zu besuchen.

Hendrik möchte irgendwie aus seinen alten Leben ausbrechen. Seine jüngsten Erlebnisse haben seinen Abenteuergeist wieder geweckt und er wollte schon immer mal den Jacobsweg laufen und herausfinden zu was er eigentlich im Leben bestimmt ist.

 


 

Der Bankjob – Ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag

  • Seine Frau hat ihn verlassen
  • Die zweite Identität
  • Der Bankhack
  • Die Berufsunfähigkeit Hendricks
  • Der Hansezirkel
  • Der Jacobsweg
  • Er kehrt als Simon Keitel zurück
  • Die Bewerbung bei dem Hansezirkel

 

 

 

Der Bankjob – Ein ganz gewöhnlicher, langweiliger Arbeitstag.

 

Er war im IT-Service tätig. Helpdesk. Remote am Telefon mit Fernwartungstools um den betreffenden Mitarbeitern direkt im Telefonsupport Maus und Tastatur eingaben Fernsteuern zu können. Dazu reparierte er Bankautomaten von Siemens Nixdorf. Hin und wieder mussten die alten Terminals durch neue ersetzt werden. Im Grunde war sein Job nicht sonderlich spannend, aber er wurde gut bezahlt.

Um ehrlich zu sein fand Hendrik seinen beruflichen Alltag einfach Öde. Er war im Grunde zu etwas Höheren bestimmt gewesen, glaubte er jedenfalls früher einmal. Da war das hervorragende Studium. Kein Wunder bei seinem Talent. Und dann kam der Job bei der Finanz-IT.

Und jetzt begann das neue Zeitalter. Das Millennium stand vor der Tür. Für seine ganze Branche war dieses eine aufregende Zeit der IT-Boom der New Economy.

Dazu kam sein Privatleben. Er hatte eine Frau für die alles tun würde, er hatte ihr sogar ein großes Haus gebaut. Dafür hatte er ein Grundstück mit einem riesigem Garten in einem recht abgelegenen kleinen Ort gekauft. Er war kein ländlicher Typ und hatte auch kein Interesse sich in das Dorfleben zu integrieren doch das schien auch nicht notwendig. Er war viel am Arbeiten und die Einheimischen ließen ihn in Frieden, was er insgeheim auch sehr begrüßte.

Im Grunde entwickelte sich alles recht positiv.

Und dann schlich sich ganz langsam die Langeweile in seinem Alltag ein. Tag für Tag musste er zum Serviceeinsatz rausfahren und die Aufstiegschancen waren nicht gegeben. Der IT-Sektor explodierte vor Chancen und Möglichkeiten – aber die Banken versprühten auch weiterhin auf ihrem Weg in die Zukunft den altbekannten Buchhaltercharm von – es darf sich bloß nichts ändern.

Der Job machte ihm kein Spaß mehr und dann brach ihm seine wunderschöne Frau das Herz.

Mit den Kindern hatte es noch nicht geklappt und irgendwie war die Luft raus aus ihrer Beziehung. Er ertappte sich selbst dabei wie er immer gelangweilter auf die Streitgespräche mit seiner Frau reagierte. Er brachte sich nicht ein, arbeitete nicht an ihren Freundeskreis. Er könnte doch mindestens zu Feuerwehr gehen oder sich wieder zum Herrenfussball anmelden. Er war Mitglied im Sportverein. Das gehörte sich anstandshalber. In diesem zweihundert Seelendorf. War jedes Mitglied in den Ortsvereinen, zumindest aber im Sportverein. Aber hier lebten nun einmal nicht seine Freunde, er war für seine Frau hierhergezogen und jetzt konnte sie nur Meckern.

Am Ende beschwerte sie sich sogar, dass sie hier auf einem Gott verdammten Kaff lebten und er hatte geantwortet. Richtig. Darf ich Dich auch daran erinnern: Du wolltest hier her ziehen nicht ich.

Mittlerweile waren sie erst ein paar Jahre verheiratet und dann plötzlich lief sie ihm davon. Das traf ihn relativ hart. Alleine konnte er sich zwar das Haus und Garten leisten. Aber nur für sein Haus zu arbeiten, obwohl er hier im Grunde gar nicht leben wollte. Irgendwie konnte es das noch nicht gewesen sein. Irgendetwas musste er ändern damit ihm sein Leben wieder Spaß machte.

Am Anfang war es nur eine verrückte Idee und dann erinnerte er sich plötzlich an seine Berufsunfähigkeitsversicherung. Er war bisher nie auf die Idee gekommen den Staat auszunutzen oder zu betrügen, aber er fühlte sich vom Leben und von seiner Frau betrogen. Die Vermutlich mit ihrem neuen Freund in den Wochen amüsierte als er im Kundenservice quer durch Deutschland tourte. Er wollte keine Rache, aber er brauchte Zeit. Zeit sich zu überlegen was er eigentlich vom Leben erwartete.

 

Als die Kriminelle Energie erstmal in ihn erwacht war, ließ er seine Gedanken weiterspielen. Was wäre wenn?

Er hatte letzte Woche einen Bug im IT-System bemerkt. Einen Katastrophalen Bug. Die Jahreszahlen in den Bankanwendungen waren zweistellig Programmiert in der Datenbank sowie in der Anwendung.

Wenn also ein Bausparvertrag vom 01.08.1989 bis zum 31.07.2002 laufen würde dann konnten die Kundenberater bisher nur eintippen „08“ und Jahr: „89“

Betrag in DM pro Monat:             „850,00“

Bis zum                                                Monat: „07“ Jahr: „02“

Allerdings war dies im Grunde nicht richtig. Das Jahr 02 wurde im Programmcode für das Jahr 1902 ersetzt.

Er fand raus dieser Bausparvertrag würde zum Neujahrstag des Millenniums sich einfach nicht mehr öffnen lassen.

Er ertappte sich gerade dabei einen Fehlerbericht über diesen Fund auszustellen.

Dann überlegte er einen Schritt weiter. Es müsste eine Erweiterung programmiert werden.

Die Datenbank-Tabelle müsste von zweistelligen Jahreszahlen auf vierstellige umgestellt werden. Danach konnten die ganzen Datumsfelder automatisch von zweistellig auf vierstellig konvertiert werden. Im Grunde nicht kompliziert. Doch die Programmierung der Anwendung fand in Kobold statt. Eine Programmiersprache die ebenso vom Aussterben bedroht war wie die Fabelwesen die der Sprache ihrem Namen lieh. Das Jahr näherte sich schon bald dem Ende. Selbst wenn er den Fehler jetzt meldete und sogar die Fehlerbehebung vorschlug wäre dies bei der Bank sicher nicht mehr rechtzeitig bis zum Jahresende umgesetzt werden. Sie hatten bereits November im Jahr 1999. Das würde schiefgehen.

Also schrieb er darüber hinaus wie wohl im Falle eines Datenbank Crash mit dem Fehler umgegangen werden müsste. Die Sicherung müsste zurück geholt werden von der Nacht vom 30.12.1999 auf dem 31.12.1999 aus dem Backup. Die Sicherung erfolgte immer nachts und lief von 22.00 Uhr an bis in den nächsten Tag hinein und war erst um 4.00 Uhr 30 durchgelaufen. Allerdings konnte die Silvestersicherung nicht verwendet werden, da die Datenbank dann bereits in einem inkonsistenten (Fehlerhaften) Zustand geraten wäre. Eigentlich könnte man die Sicherung dann nur noch in den Mülleimer treten und müsste die vom Vortag verwenden. Na gut eben dafür hatte man ja die Sicherungen erstellt. Aber was würde dann mit den Datenbank Logs der Buchungen und Überweisungen vom Silvestertag passieren? Diese wären nicht mehr wiederherstellbar und somit unbrauchbar. Die Überweisung würde zwar getätigt werden, aber die Bank hätte keine Möglichkeit die Überweisung zu rekonstruieren. D.h. das Geld würde tatsächlich auf das Empfangskonto eingehen aber der Versender hätte nach der Datenrekonstruktion keinen Kontoabgang und würde dementsprechend auch kein Geld vermissen. So wurde Geld geschaffen – vermehrt ohne das es jemals nachvollzogen werden könnte. Wo kein Kläger da kein Richter.

Hendrik hörte auf seinen Bericht ins Notebook zu tickern. Er hatte das Dokument noch nicht gespeichert. Ihm wurde warm und kalt. Er klappte sein privates Notebook auf und übernahm den Bericht, er schrieb ihn noch einmal detailliert ab und ergänzte ihn noch um ein paar Hinweise. Dann löschte er das Dokument komplett auf seinem Firmennotebook. Machte aus den Brief ein ganz gewöhnlicher Servicebericht den er noch zu dokumentieren hatte.

Irgendwie war dies ein beängstigender Gedankengang. Er musste erst einmal darüber schlafen. Was wäre möglich? Er war noch nie kriminell gewesen, in seinem bisherigen Leben.

Jetzt aber überlegte er ob er sich nicht eine entsprechende Summe eines Kontos auf ein anderes Konto überweisen lassen könnte, und zwar so, dass niemand das Geld vermissen würde. Er würde ja niemanden mit dieser Überweisung schaden.

Am nächsten Morgen war der Gedanke nicht aus seinem Kopf, aber er verdrängte diesen erst einmal wieder und ging wie gewöhnlich zur Arbeit. Drei Werktage später war er bei einer anderen Bank zum „Service“ eingeteilt und er konnte nicht davon lassen hier auch die Datenstruktur zu überprüfen.

Er fand heraus. Dass die andere Bank trotzt einer anderen Software zu 99% vom exakt selben Problem betroffen sein würde.

Es dauerte noch bis zum Wochenende bevor er zum ersten Mal ins Darknet abtauchte.

Er brauchte eine Anonyme Identität. Einen Strohmann und ein Konto. Er wollte nichts Kriminelles tuen, nur prüfen ob es nicht möglich wäre.

Zwei Wochen Später hatte er sich zwei Bankkonten unter beschiedenen Namen gemietet.

Er kaufte sich zwei neue Personal Ausweis und verschaffte sich eine Geburtsurkunde und einen Lebenslauf im Ausland.

Das alles war ziemlich teuer. Er musste sein gesamtes Privatvermögen dafür opfern. Er sah dies aber als Fortbildung als zwingend erforderlich. Ggf. konnte er sich später sogar noch einmal wieder Informationen weiterverkaufen, dabei helfen solche Probleme wiederherzustellen.

Dann machte er zum ersten Mal Urlaub mit seinem neuen Personalausweis. In der Schweiz legte er sich verschiedene Konten unter verschiedenen Namen zu.

Die nächsten Wochen setzte er daran tatsächlich seine Bank zu hacken. Mit dem Wissen was er dabei sammelte hackte er noch zwei weitere Banken, für die er nicht direkt arbeitete aber an die er über seine Bankausgeliehen wurde.

Er begab sich auf der Suche nach großen Kontobeständen und schrieb sich dann ein Skript was automatisch Tan-Nummern generierte Überweisungen ausführten sollte. Als Programmstart hatte er die Backup Start Datei an getriggert, einen Wartezimmer implementiert und dann aus dem Backup Kontext heraus sein eigenes Programm im Administratormodus gestartet. Jetzt würde sein Programm am 31.12.1999 um 23.52 Uhr gestartet. Er versteckte das Skript so gut es ihm möglich war. Die Datei nannte er PW_Data und verschlüsselte die Datei mit einem Haschwert. Das Programm war so programmiert das es sich nach erfolgreicher Ausführung, direkt vom Rechner entfernen sollte. Es musste nicht einmal installiert werden. Der Virus löschte sich nach erfolgreicher Ausführung selbst. Dieses Ding war sein bisheriges Meisterwerk. Er hatte einen Benutzer verwendet, den er Aufgrund seiner Berechtigungsebene gar nicht kennen durfte. Allerdings hatte er Monate zuvor damit verbracht das Passwort des Administrators zu hacke. Warum er sich das Passwort damals besorgt hatte konnte er gar nicht mehr genau sagen. Vermutlich einfach, weil er es konnte. Er könnte es sicher irgendwann für seine Arbeit hätte irgendwann einmal gebrauchen können, und weil er es eben konnte.

Überweisungen in dieser Höhe müssen für gewöhnlich frei gegeben werden. Hendrik kannte die Programmcode Zeile die für die Überprüfung zuständig war genau. Er war beim Debuggen einmal über diese Codeunit gestolpert und hatte damals nicht verstanden, warum so eine wichtige Komponente nicht besser gesichert werden sollte. Sein Programm editierte auch das Kobold Skript für die Überweisungsfreigabe und änderte die Bedingung entsprechend ab.

Die Kobold Sourcecode-Datei, die zur Überprüfung der Überweisungshöhe verwendet wurde, würde ebenfalls wieder nach dem Programmende zurückgesetzt. Das einzige was er nicht ändern konnte war das Änderungsdatum der Datei. Er hoffte das die Administratoren am ersten Januar auch die Anwendungsdateien wiederherstellen mussten oder eben, dass es niemand bemerkt hatte das die Dateien geändert wurden. Falls es doch jemand auffiel konnte dieser nur erkennen das die Datei um 23.58 Uhr kurz vor Silvester geändert wurde, aber es hätte niemand sagen können warum die Datei geändert wurde.

Alle Überweisungen wurden wie geplant automatisch um 23.53 Uhr ausgeführt.

Dieses Spiel wiederholte sich auf der zweiten Bank äquivalent zur ersten. Er verwendete nur andere Dateinamen, sowie Nutzer und Passwörter. Das Zielkonto auf der zweiten Bank hatte das Geld angenommen und daraufhin wurde die weitere Überweisung auch automatisch wieder frei gegeben.

Ein Vorteil, wenn alle Banken dieselbe Technik verwendeten.

Vor Mitternacht durchliefen so viele Überweisungen mit kleineren aber immer noch gigantischen Beträgen die elektronischen Konten und wechselten theoretisch ihren Besitzer. Das Geld war virtuell geworden. Theoretisch nichts wird und praktisch könnte ihn das Geld was es bis vor kurzem noch gar nicht gab zum Multimillionär machen. Alle Überweisungen fanden zwischen 23.52 Uhr und 23.58 Uhr in der Silvesternacht statt und fanden so am Ende ihr Zielkonto in der Schweiz.

Das Ergebnis waren 327.478.142,26 CHE (Schweizer Franken) auf seinem Konto. Die 327 Millionen sollte am Ende niemand vermissen. Genau um Mitternacht würden die zweistelligen Jahreszahlen innerhalb der Datenbank in Hannover dazu führen das zum Ende des Millenniums die Datenbank für den Zahlungsverkehr mit samt allen Konten der Bank in Hannover abrauchte. Ein Datenbank Crash – irreparabel. Wir müssen die Daten aus den Backup holen. Aus dem letzten funktionsfähigen Backup. Aus dem Backup vom 30.12.1999 und somit konnte niemand die Kontobewegungen vom Silvester nachvollziehen. Die Banken wären gezwungen die letzten vollständigen funktionierenden Datenbestände wiederherzustellen.

Natürlich hatte sich Hendrik ausgerechnet, wie viele Konten und Überweisungen etwa durchlaufen würden ehe es Silvester war.

Er hatte mittlerweile drei anonyme Identitäten und sorgte dafür das zwei davon wieder im Nirvana verschwanden. Mit den beiden nicht existenten Benutzern liefen eine Menge Überweisungen. Konten aus Griechenland und den Caymen Ilands wurden benutzt, aber das Endgültige Ziel war bei allen dasselbe Konto in der Schweitz.

Eine Überprüfung seines Kontos war für den Januar geplant. Er buchte sich Hendrik einen Urlaub in Frankreich. Toulon, am Mittelmeer. Dort fuhr er mit einem Taxi in die Schweiz. Er besuchte zum zweiten Mal das Bankhaus, wo er Monatlich hohe Gebühren wegen der strengen Vertraulichkeit bezahlte.

 

Zufrieden stellte er fest, dass seine zweite Identität als Simon Keitel nun reicher war als er sich bisher in seinen Leben für überhaupt möglich gehalten hätte. Er ließ sich mehrere tausend Euro als DM in Bargeld auszahlen und ein paar hundert Französische Franc genoss seinen ersten Singleurlaub in seinen Leben in Frankreich, ohne sich seinen neuen Reichtum anmerken zu lassen.

Als er heimkehrte ging er nach seinem Urlaub am Monat, den 10. Januar 2000 wieder ganz gewöhnlich zur Arbeit. Er war unheimlich nervös. Doch die IT-Abteilung lief auf Hochtouren. Er war wohl nicht wichtig genug, um die Probleme zu lösen die Aufgetreten waren. Ihn hatte ja niemand angerufen während seines Urlaubs. Zufrieden stellte er fest. Niemand konnte die Überweisungen nachvollziehen und offensichtlich hatte auch kein Interesse daran. Keinem Kunden war Geld abhandengekommen.

Höchstens kleinere Beträge wurden zwischen Silvester und Neujahr moniert. Falls es eine Beschwerde gab hatten die Banken den Betrag auf Kulanz einfach erstattet. Dies war günstiger als den Datenbank Crash zugeben zu müssen. Die Banken wollten doch keine schlafenden Hunde wecken.

Die Abteilungsleiter hatten errechnet, dass die Mindestfreigabesumme so niedrig war, in den vergangenen Jahren kaum Überweisungen liefen zu Silvester. Der theoretische maximale Schaden wurde auf höchstens 800.000 € beziffert. Die Summe ergab eine Statistische Kalkulation aus den Vorjahren. Pinatz im Vergleich zu den jetzt neu anfallenden Entwicklungskosten die in den nächsten Monaten ausgegeben wurden um die vielen Datenanwendungen auf vierstellige Jahreszahlen anzupassen.

Simon Keitel war jetzt Multimillionär.

 

In den vergangenen Wochen arbeitete Simon wie gewöhnlich weiter. Er wollte nicht auffallen und tat auch gut daran. Die Stressige Belastung in der IT-Abteilung erhöhte sich aber durch die Millennium Kriese weiter. Dazu stellte er sich besonders Muffelig an. Seine Kollegen sollten ihn nicht mehr mögen. Beliebt war er eh nie gewesen und relativunausstehlich seitdem ihm seine Frau weggelaufen war. Jetzt schob er das Ganze auch auf seine Frau und den Stress und wurde häufig krank.

Er musste häufig zum Arzt. Seine Kollegen schimpften über ihn und es fühlte sich wirklich so an, als mache ihn diese Arbeit krank. Er fand den rechten Arzt und er hatte die beste Krankenversicherung der Welt.

Es dauerte noch bis Mitte März, und dann wurde er vorrübergehend Berufsunfähig geschrieben.

Es folgten Psychologische Gutachten und schließlich übernahm tatsächlich die Berufsunfähigkeits-versicherung die Krankenkasse die Haftung und er war Frührentner mit 31 Jahren. Vor wenigen Monaten hätte er solche Menschen noch als Sozial Schmarotzer bezeichnet. Aber jetzt? Es war das perfekte Alibi. Er lebte zurückgezogen alleine. Hatte keine Lust mehr zu Arbeiten und auch nicht auf Freunde in seiner Nachbarschaft. Jetzt hatte er Zeit für seine neue Identität. Jetzt konnte er Simon Keitel sein, wann immer er es wollte und seine Sozialversicherung, Steuern usw. konnte er ganz normal weiterzahlen ohne das er von den Behörden vermisst wurde.

 

Was wollte er schon immer mal machen? Er wusste nicht was er mit dem Geld machen sollte und auch nicht wie und wann. Er fing an zu lesen zu recherchieren. Er wollte schon immer wissen was wirklich hinter diesen Hansezirkel steckte. Er hatte viele Millionen von deren Konto abgezogen und auf seines Transferiert. Beim Überprüfen hatte er festgestellt, dass der Hansezirkel wie erwartet von der Datenbankwiederherstellung profitierte und nicht einen Cent vermissen würde. Aber warum hatte diese Organisation so viel Geld? Was waren ihre Motivation und Absichten? Was er bei seinen Recherchen herausfand war nur wenig. Aber es weckte seine Neugierde.

Man konnte beim Hansezirkel nicht einfach Mitglied werden, es sei denn sie würden Dich erwählen und zur Mitgliedschaft einladen hieß es. Bei seinen Recherchen konnte er nur wenig über diese Organisation herausfinden. Es waren Service Clubs die sich für soziale Zwecke arrangierten. So wie es von den Lions oder dem RoundTable bekannt sein sollte. Karriere-Clubs die aber kein Erfolgsgarant waren. Hendrik war noch nie Mitglied in einem solchen Club, aber er hörte von Freunden aus seinem Studium das diese Burschenschaften an der Uni gerne ihre erfolgreichen Mitglieder an solche Einrichtungen weitervermittelten. Aber der Hansezirkel war seltsam Elitär. Die erfolgreichen Unternehmer der Region nannten sich Hanseat. Die Hanseatischen Kaufleute hatten eine lange erfolgreiche Tradition in der Hafenstadt. Aber diese Stadt war noch Jung, warum gab es einen Hansezirkel in Bremerhaven? Hendricks Neugierde war geweckt, besonders als er kaum weiteres über diesen Orden entdeckte.

Hendrik wusste inzwischen nicht viel mit seiner Zeit anzufangen und entschied sich Urlaub zu machen. Er reiste aus, aber als Pass verwendete er zum ersten Mal für die Ausreise den Pass von Herrn Simon Keitel. Ohne Probleme erreichte er Nordspanien und begab sich auf eine Suche, den längsten Weg in seinem Leben. Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht das der Jacobs Weg bereits seine Erster Schritt auf dem Weg die Wahrheit über Magie war.

Danach bereitete er seine Strategie vor, er wollte versuchen als Simon Keitel eine Bewerbung beim Hansezirkel zu stellen. Das mysteriöse Aufnahmeritual ist der erste Schritt in eine andere Welt, und Simon Keitel, alias Hendrik Lauer ist diesen Schritt gegangen.

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