Meine Geschichte wird auch parallel auf WattPad veröffentlicht. Dies ist quasi mein Projekt um die vervielfältigte zu prüfen.
Quelle: https://www.wattpad.com/myworks/152561272-die-rache-der-druchii
Prolog
Dunkelheit und Getöse bestimmten nun schon seit Stunden den Verlauf der Dinge.
Telakar schaute verbissen drein.
Wenn man das Szenario, was sich dem Hauptmann der Korsaren bot, malen wollte, würde man nur wenige dunkle Farbtöne dazu benötigen.
Ein dunkles Gemisch aus schwarzen und grauen Farben die mit einem gewissen Eigenleben versehen wurden. Aus eigenen Antrieb mischten sich die Farben zu einem düsteren Zentrum zusammen und zogen sich dann wieder unkoordiniert auseinander. Man hatte das Gefühl das sich die Finsternis auf einen Punkt konzentrierte, wenn man länger auf demselben Fleck starrte. Das schwarze Nichts, was sich ihm offenbarte war nur schwer zu beschreiben.
Eigentlich hätte man eher von einem dunklen Blau sprechen müssen, doch seit dem sich die dunklen Regenwolken vor dem blassen Mond geschoben haben, war das Meer farblos und leer.
Der Betrachter fühlte sich in einen zeitlosen Strudel versetzt. Man konnte nur schwer Konturen in der endlosen Weite des Horizonts erkennen. Meer und Himmel unterschieden sich in ihrer Farbkonsistenz momentan nur gering. Um das trostlose Farbengemisch zu dem zu machen, was es nun geworden ist, fehlte nur noch der Regenschleier der sich mit den Wolken vor einigen Stunden über das Schiff und dessen Besatzung gezogen hatte.
Was man nicht zu sehen vermochte war die Kälte, die unnatürliche unheilverkündende Kälte die dieses Schiff wie ein Fluch begleitete.
Telakar der Hauptmann der schwarzen Korsaren war zugleich der Kapitän der Schwarzen Arche. Er folgerte für sich, dass die Kälte durch die allgegenwertige Magie auf dem Schiff heraufbeschworen wurde. Die Gischt und das Branden der großen Wellen, welche unaufhörlich gegen den harten Rumpf des Schiffes aus Stein stießen, raubte ihm fast seine gesamte Wahrnehmung. Seine scharfen Elfenaugen und -ohren waren hilflos den Naturgewalten ausgesetzt. Es schien ihm als hätten sie ihren übernatürlichen Fähigkeiten einbüßen müssen.
Der peitschende Wind und die durchdringende Nässe erschwerten seine Arbeit sehr, doch unter den gegebenen Umständen war das Wetter ein Segen.
Langsam und allen Gesetzen der Schwerkraft zum Trotz, bewegte sich die von dunkler Magie angetriebene Schwarze Arche durch den Sturm.
Das Unwetter hätte das Schiff eigentlich nicht weiter in diese Richtung fahren lassen. Die Magie war ihr Vorteil. Telakar wusste die Fähigkeit der Schiffe der Druchii wohl zu schätzen. Oft haben Sie ihm Manöver von der Flucht bis hin zum Angriff ermöglicht mit denen keiner Ihrer Widersache gerechnet hätte.
Gut, dachte Telakar, er mochte das Wetter nicht sonderlich. Schließlich war fröstelte er und war durchnässt. Doch sein Heerführer Keldric van Dornium hatte sicherlich Recht, eine bessere Gelegenheit würde sich den Druchii kaum bieten um an der Küste der Hochelfen Uhtuans zu landen.
Langsam erforschten seine Müden Augen den Ozean und späten durch die Dunkelheít der Nacht. Als Elf konnte er trotz der Wetter und Sichtverhältnisse dennoch genügend erkennen um die Geschwindigkeit des Schweren unnatürlichen Schiffes nicht bremsen zu müssen.
Instinktiv zog Telakar der Kapitän der „Nosfuranak“ – der Schwarzen Arche des Van Dornium Clans – seinen Seedrachenumhang fester zusammen. Unnatürlich wärmte der Mantel den Korsaren. Wasser und Kälte hielt der Mantel seinem Träger fern wie es kein anderer Gegenstand auf der Alten Welt getan hätte. Kälte und Nässe umgab ihm nun schon seid Stunden.
Kapitän Tarlak erinnerte sich selbst daran, dass er den Näherinnen von Har Garnet seinen Respekt zollen wollte, wenn Sie zurück in ihre neue Heimat kommen würde.
Ein Boot vermochte in etwa fünfhundert Krieger zu tragen. Einhundert Mann davon waren je Arche die Besatzung der Schiffe. Die Schwarzen Korsaren von Naggaroth. Gefürchtet und gehasst zugleich von vielen Völkern der alten Welt.
Insgesamt waren drei Schiffe des van Dornium-Clans nach Uhltuan aufgebrochen. Dynarum und Cantaron, die beiden Brüder der Nosfuranak begleiteten sie.
Drei Schwarze Archen gegen Uhltuan. Eine absurde Vorstellung. Der alte Dunkelelf musste sich ein lautes Lachen verkneifen. In seinen Gedanken ging Telakar nun noch einmal durch wie viele Krieger sie den nun insgesamt auf ihren Feldzug begleiteten.
Etwa zweihundert Reiter und ihre Schwarzen Elfenrösser waren an Bord der Schiffe. Die leichte Kavelarie hatte schon häufig durch ihren geschickten Umgang beim Führen des Pferdes überzeugt.
Zweihundert Mann der Schwarzen Garde waren mit zu der Reise aufgebrochen. Dies war die Leibgarde von Gorback.
Telakar’s Gesicht nahm nun einen verbissenen Gesichtsausdruck an. Er mochte diesen Gorbak nicht. Ein eingebildeter junger Mann der seine Fähigkeiten selbst überschätzte. Machtgierig, überheblich und unerfahren, ja so schätzte er ihn ein.
Einige Streitwagen wurden in die großen Laderäume der schwarzen Archen in Naggaroth verfrachtet. Bestimmt zweihundert Echsenritter hatte Keldric einen Platz auf den Kriegsschiffen erhalten. Es war nicht einfach diese Kampfechsen lange eingefercht zu halten. Sie waren dafür nicht geboren.
Das einzige wovor Telakar noch mehr Angst hatte als vor dem Fehlern die Gorback noch machen würde auf dieser Reise waren Lady Elenoras Hexenkriegerinnen.
Elenora war eine Dunkelelfenzauberinnen die Kaine trotz ihren magischen Fähigkeiten abgöttisch liebte. Normalerweise verabscheute Kaine Magie. Doch bei Elenora war es etwas Besonderes. Der Kriegsgott der Elfen begünstigte die Dunkelelfin. Jedenfalls war Elenora früher bevor sie sich den Konventen der Zauberinnen aufgrund ihrer Begabungen angeschlossen hatte, eine große Hexenpriesterin gewesen hieß es.
Auch wenn die Hexenkriegerinnen, genau wie alle treuen Anhänger des Kaine, Magie verabscheuten, so hatte sie denoch größten Respekt vor Elenora. Es waren auch etwa zweihundert Hexenkriegerinnen an ihrer Zahl auf den Schiffren vertreten. Diese Blutrünstigen Weiber haben schon so manchen guten Mann seiner Besatzung im Namen des Kaines geopfert. Eine Schande war das. Diese Hexenkriegerinnen ließen sich von niemanden etwas befehlen. Niemanden außer Elenora. Kaine sei Dank befolgte Elenora sehr ergeben den Anweisungen ihrer Clan-Führers Keldric van Dornium.
Unten in den Käfigen, Telakar schauderte es bei diesen Gedanken. Waren noch gut einhundertfünfzig der Harpyien weggesperrt. Dazu kamen noch etwa einhundertfünfzig der Schatten, den Kundschaftern des van Dornium-Clans..
Etwa dreihundert Speerträger begleiteten Sie auf der Reise und einhundert Repetierspeerarmbrustschützen.
Natürlich waren seine Schiffe alle gut Bewacht jeweils mit einem duzend der Repetierspeerschleudern. Telakar überschlug die Anzahl der soeben aufgeführten Krieger.
Fast zweitausend Mann wurden auf die überlasteten Kriegsschiffe gequetscht die eigentlich nur für etwa eintausendfünfhundert zugelassen waren. Telakar hatte sich die Zahl heute zum ersten Mal vor Augen geführt. Kein Wunder das ihm seit Beginn dieser Reise das Gefühl der Platzangst verfolgte. Sicherlich eine beeindruckende Menge an Kriegern. Mit dieser relativ großen Armee wollte ihr Anführer Keldric tatsächlich ihren Erzfeind die Asur angreifen. Doch um ehrlich zu sein wahren zweitausend Krieger keine ernstzunehmenden Gegner für die große Armee der Hochelfen.
Es mochte eine weise Entscheidung von seinem Meister Keldric gewesen sein nur drei Schiffe mit auf diese Fahrt zunehmen. Währe ihre Seekolonne noch größer gewesen wäre auch die Möglichkeit entdeckt zu werden für jedes weitere Schiff exponentiell angestiegen. Sie hatte sowieso schon ungemeines Glück ungeschoren soweit gekommen zu sein.
Nun hatten sie fast die Küste erreicht.
Ja, der Dunkelelf war so alt, er erinnerte sich noch an die Küsten Uhltuans zu denen er heute wieder zurückkehren würde.
In den unnatürlichen Masten aus Schwarzen Granit arbeiteten seine treuen Männer und trotzen ebenso wie er dem Wetter.
Die Schwarzen Korsaren waren nicht nur die besten Seemänner der Druchii, sondern auch mit dem tödlichsten Krieger der Dunkelelfen.
Nun gut …
Tarlak runzelte die Nase als er diesen Gedanken weiterverfolgte.
… aber viele von der Schwarzen Garde gibt es ja auch nicht und diese Adeligen die auf den Kampfechsen ritten unterlagen zu häufig der Blödheit ihrer Reittiere um wirklich effektiv im Kampf zu sein.
Kaptn!“
Der Druchii am eisernen schwarzen Steuerrad zuckte zusammen. Urplötzlich schüttelten seine müden Augen den Schleier der Gedanken ab und konzentrierten sich wieder auf das dunkelblaue Meer.
„Mylord!“ entgegnetet der Steuermann ohne sich umzudrehen, darauf bedacht seine Überraschung zu unterdrücken.
„Berichtet!“ sprach der schlanke Dunkelelf der in schwarzen Seidenkleidern gekleidet war gebieterisch.
Eine Windböe peitschte Regen und Gischt gegen das Boot.
Stockend und sichtbar angestrengt sprach Telakar nun mit lauterer Stimme „Die Küste ist noch nicht in Sicht.“ wobei er sich mit all seinen Kräften gegen das Steuerrad stemmen musste damit sein Schiff den Kurs halten würde.
Kelrdic der Heerführer und momentan oberste Befehlshaber des van Dornium Clans wurde auch durchnässt.
Unbeeindruckt vom Wetter erwartete der Mann in den schwarzen Gewändern, dass sein Untergebener seinen Bericht beenden würde.
„Es wird nicht mehr lange dauern Mylord.“ Telakar stockte um den noch verbliebenen Zeitaufwand abzuschätzen.
„Innerhalb des nächsten viertelst der angebrochenen Stunde denke ich werden wir das Land unser Vetter erblicken“.
Telakar verblieb nun abwartend ob diese Informationen seinem Gebieter genügen würden.
„Eure Männer sollen die Truppen wecken. Sie sollen sich Wappnen und auf die Strandung vorbereiten.“ Keldric fuhr fort seine Anweisungen zu geben. Schickt Fahadlad zu mir ich muss ihn sprechen. Meine Ausrüstung soll vorbereitet werden.“ Beendete Keldric seine Ausführungen und wendete sich ab zum Gehen. Nicht abwartend ob Telakar alle Befehle verstanden hatte. Davon konnte Keldric einfach ausgehen, wenn ihm sein Leben lieb war. Und ausserdem gab es nur wenige Männer in seiner Armee die so verlässlich wie Telakar waren in seiner Armee.
Keldric wollte sich gerade schicken die schwarze Marmortreppe hinab in seine Gemächer zu benutzen als er sich noch mal zum Steuermann zuwendete.
„Ach …“ begann Keldric erneut das Gespräch mit Telakar. Schickt mir noch eine von den gefallenen Hexenkriegerinnen. Sie soll neue Gewänder mitbringen um mich einzukleiden.“ Mit diesen Worten verschwand Keldric im inneren des Schiffes.
Telakar rief einen seiner Männer herbei. Es war nicht seine Aufgabe Keldrics befehle auszuführen. Es war nur seine Aufgabe dafür zu sorgen, dass diese von jemanden in der Zufriedenheit seines Gebieters ausgeführt wurden.
Nun begann in mitten in der Finsternis der Nacht das Leben zu pulsieren auf dem Kraft der Naturgewalten trotzenden Schiff der Dunkelelfen.
In wenigen Stunden würden die Druchii erfahren ob der Plan ihres Heerführers aufgehen würde ungesehen an der gut bewachten Küste der Hochelfen zu landen.
Absurd der Plan, hatte man einen jungen Druchii sagen hören. Absurd allein mit drei Schwarzen Archen an den Küsten der Asur zu landen. Wir werden alle sterben.
Ob alle Besatzungsmitglieder sterben würden konnte den jungen Dunkelelfen noch niemand beantworten. Wo der Junge allerdings schon heute Recht haben sollte war das er sterben würde. Fahadlad, der Assassine, der unter der Besatzung verweilte als diese Worte gefallen waren benutze schon wenige Sekunden nach dem diese Sätze ausgesprochen waren seine schwarze Metallkralle um den Hals des Aufmüpfigen mit drei sauberen Einstichlöchern zu durchspießen.
In einer weiteren schnellen Bewegung wurde der Kopf vom Rumpf des Elfen abgetrennt.
Nun baumelte der Kopf für die Besatzung gut sichtbar am mittleren der fünf großen Granitmasten der Schwarzen Arche um die Besatzung des Schiffes darauf hinzuweisen was Ergebenheit bedeutete.
Drei Schwarze Archen gegen ein ganzes Land. Hochmut? Wahnsinn? Todessehnsucht? – niemand wusste was die Zukunft bringt.